Take a coffee
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Es handelt sich um ein Langzeitprojekt, in dem die Beziehung Künstler*in – Werk – Betrachter*in im Mittelpunkt steht. In einzelnen in sich abgeschlossenen Aktionen wurden bisher drei Teilaspekte dieses Beziehungsdreiecks in einer Art Versuchsaufbau untersucht. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Aktivierung der Betrachtenden/Besuchenden geworfen.

Ein Auto, ein Dachzelt, eine Terrasse
mit Rasen und Jägerzaun.
Ein Sonnenverdeck. Eine Leiter.

Räumliche Grundlage für alle Settings ist ein Auto mit Dachzelt und Terrasse, die einerseits einen halbprivaten Raum bieten, in den ich Besucher*innen zu einem Kaffee eingeladen habe. Andererseits ist die Situation von außen einsehbar und somit öffentlich. Die exponierte erhöhte Position auf Autodachhöhe funktioniert wie Bühne und Schutzraum zugleich.
Die faltbare Konstruktion macht die Aktionen ortsunabhängig und greift aktuelle Vorstellungen von Leben und Mobilität auf.

Drei Aktionen haben bereits stattgefunden.

Take a coffee
make a drawing

In der ersten Aktion „Take a coffee make a drawing” habe ich die Besucher*innen auf einen Kaffee eingeladen und dafür um ein Portrait von mir gebeten. Mich interessierte hier einen Rollentausch zwischen Künstler und Besucher*innen zu realisieren und die üblicherweise passiven Besuchenden zu Akteuren zu machen.

Take a coffee
make your deal

In der zweiten Performance „Take a coffee make your deal“ gab es dieselbe Ausgangssituation: Ich saß auf der Terrasse und bat Leute zu einem Besuch nach oben zu mir. Von einer Assistentin wurde davon ein Polaroidfoto gemacht.

Während des Entwickelns und der Montage des Bildes habe ich mich mit meinen Gästen unterhalten. Das Polaroid wurde auf Passepartoutkarton aufgezogen und mit weißen Handschuhen in einer Pergamenthülle dem Gast präsentiert und die Möglichkeit eröffnet, die Arbeit zu erwerben.
Mit dem Signieren des Bildes begann die Verhandlung des Preises über die Arbeit. Es entstand ein Dialog mit den Besuchenden über Wertvorstellungen in der Kunst anhand einer konkreten Arbeit, an deren Entstehung sie beteiligt waren.

Take a coffee
tell your story

Dritte Aktion „Take a coffee tell your story“.
Die Besucher*innen wurden von mir eingeladen, sich einen Kaffee zu nehmen und mir eine Geschichte zu erzählen.

Aus jeder dieser Erzählungen habe ich, mit meinen Gästen abgestimmt, einen Satz oder ein Symbol gefiltert, den ich jetzt nach der Aktion auf eine Fahne nähe. Die Spannbreite ging von der sehr persönlichen Geschichte, über Legenden und Märchen, bis hin zu zentralen künstlerischen Lebensepochen.

Mit dieser Aktion habe ich eine Verbindung von bildnerischer Arbeit und Sprache hergestellt, die sich auf Kernsätze reduziert und über eine Fahne weitervermittelt.

Take a coffee
look the artist

Vierte Aktion „Take a coffee look the artist“.

Take a coffee, look the artist
1 Tag, 5 Stunden, 11 Künstler:innen

Jede Künstler:in präsentiert sich 25 Minuten selbst in Person.
Ein bis zwei Besucher*innen sitzen alleine auf der Terasse der Künstler:in gegenüber.

Ablauf.
Der/ die Künstler:in steigt über die Terasse in den Cube und nimmt auf einem Stuhl platz. Der Name der Künstler:in ist auf einer Tafel am Geländer angeschlagen.

Es können immer bis zu 2 Gäste auf die Terasse. Natürlich sollen diese nicht die ganze Zeit dort verweilen, sondern je nach Bedarf und Nachfrage sich abwechseln.

Mein Part bei der Aktion ist es, im Auto Kaffee zu bereiten und diesen den Gästen auf der Terrasse zu reichen.